Freitag, 12. Juni 2015

Loslassen will gelernt sein

Irgendwie kann ich gar nicht so richtig sagen, wie es mir im Moment geht. Ich bin so erfüllt vom Leben selbst, so berührt und ganz da, dass es manchmal schon fast weh tut vor Glück. So intensiv wie jetzt, habe ich das Leben noch nie gespürt. Ich streiche über meinen Lavendel im Garten, der im Begriff ist, zu blühen. Der Anblick dieser wunderschönen Pflanze, der Duft, den sie verströmt, treibt mir die Tränen in die Augen. Ich spüre das Leben in ihr und gleichzeitig in mir und mein Herzchakra schlägt Purzelbäume, mein Solarplexus explodiert förmlich. Ich koche italienisch. Der Geruch der gebratenen Zwiebeln, von Knoblauch und frischem Rosmarin aus dem eigenen Garten geht mir wieder direkt ins Herz und berührt mich so sehr, dass ich vor Freude schon wieder weinen könnte. Ich gehe in den Wald. Die Sonne scheint und wärmt den Waldboden. Der Duft nach warmen Kiefernnadeln ist so überwältigend und ich atme ihn tief ein, schließe die Augen und stehe einfach nur da und bin! So wunderbar, so berührend, so lebendig! In mir pulsiert die pure Freude am einfachen sein und nie hätte ich gedacht, dass sich das Leben so anfühlen kann. Geahnt vielleicht, aber dass es so intensiv sein kann, hätte ich nie vermutet und irgendwie reichen mal wieder nicht die Worte aus, um das zu beschreiben, was ich in diesen Tagen erlebe.

Und dennoch fühlt es sich so an, wie wenn ich gerade die ersten unsicheren Schritte gehe, weil ich mich erst noch an dieses Urvertrauen und dieses Lebensgefühl gewöhnen muss, an das komplett loslassen und einfach sein. Da ist noch manchmal der Impuls da, dass ich mich wieder anspannen und anstrengen will, weil ich es so sehr gewöhnt bin. Ich lasse es aber jedes Mal sein, weil es sich nicht mehr richtig anfühlt. Komplett loslassen, sich tragen lassen vom Fluss des Lebens, vertrauen, das will erstmal gelernt sein und gefühlt lerne ich das gerade. Schritt für Schritt, Tag für Tag. Manchmal überlege ich aus Gewohnheit, ob nicht doch irgendwo der Haken ist, aber mein Herz sagt mir jedes Mal, dass das nicht so ist. Da ist kein Haken. Das Leben ist tatsächlich als ein leichtes gedacht und es ist an mir, es zu glauben und danach zu leben. Das Leben wird es mir nicht beweisen, ich darf es vorher glauben und mir damit erschaffen. Raus gehen in die Welt, die nur darauf wartet, von mir entdeckt zu werden mit den leuchtenden Augen eines Kindes. Machen, nach was mein Herz sich sehnt, nach was mir der Sinn steht und vertrauen! Da wartet so viel auf mich. So viel will noch erfahren und erlebt werden. Die Welt liegt mir im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen und nichts könnte mir im Weg stehen, außer mir selbst und irgendwelchen hinderlichen Überzeugungen. Und ich habe keine Lust mehr, mir im Weg zu stehen. Das Spiel habe ich zu lange gespielt, in so vielen Leben. Jetzt ist Zeit für Freiheit und Leichtigkeit, für Genuss und Erfüllung, für ich sein und Selbstwerdung. Also raus in die Welt! Es ist Zeit mit dem Leben anzufangen!

Herzensgrüße von mir!
Anja


PS: In den nächsten Tagen kommt ein Artikel darüber, was mir geholfen hat, loszulassen.

Und hier ist er: Was mir hilft, loszulassen oder Wege in die Freiheit


Foto: Anja Reiche